In verschiedenen BBQ-Portalen und –Blogs bin ich immer wieder auf diese Rezepte gestoßen und habe mir jedes Mal den Mund wässrig gelesen. Nach mehreren Anläufen, die ich aufgrund regnerischen Wetters oder kurzfristiger Änderungen im Terminplan aufgeben musste, habe ich vergangenen Sonntag mein Vorhaben umgesetzt und selbst 3-2-1-Ribs gezaubert – sprich:

Spare Ribs, die 3 Stunden geräuchert, 2 Stunden gedämpft und 1 Stunde glasiert werden.

Eines vorneweg: Der Aufwand für diese Leckerei hält sich echt in Grenzen – lediglich die Dauer von 6-7 Stunden schreckt etwas ab!

Was wird benötigt?

Aber eins nach dem anderen. Zur Grundausstattung gehören neben einem Grill (in meinem Fall eine 57er-Kugel) sowohl ein Thermometer, als auch eine Tropfschale sowie Alufolie. Zur Befeuerung habe ich normale Kohlebriketts verwendet, zum Räuchern Holzchips vom Kirschbaum.

Fehlt noch das Wichtigste: Fleisch. Hier habe ich ohne viel Gedanken zu verschwenden ganz normale, frische und ungewürzte Rippchen vom Metzger nebenan genommen (was sich als nicht ganz optimal rausgestellt hat – dazu aber später mehr).

Für die richtige Würze haben die Ankerkraut-Rubs „Sweet Apple Ribs“ und „Cherry Chipotle“ hergehalten. Ofenform mit Rost und als Dampf-Medium Apfelsaft waren für die abschließende dritte Phase notwendig.

Die Zubereitung

Minion-Ring und Temperatur

Nun zur Zubereitung: ich habe in meiner Weber-Kugel einen halben Minion-Ring gelegt und diesen auf ca. 120 Grad eingeregelt – Kirschholz-Chips einfach entlang der ersten Briketts verteilen und Tropfschale mit heißem Wasser in die Mitte stellen.

 

Die Ribs vorbereiten

Die Zeit während des Einregelns der Temperatur habe ich sinnvoll genutzt und meine Ribs vorbereitet: Silberhaut entfernen, parieren und den Rub einmassieren.

Die Silberhaut zu entfernen ist gar nicht so kompliziert, wie manche immer sagen.
Mein Tipp: den Stiel eines langen Teelöffels vorsichtig an der zweiten oder dritten Rippe von links unter der Haut durchschieben, mit sachtem Hin- und Herhebeln nach links rausziehen und nun mit Küchenkrepp den Hautfezten fassen um vorsichtig nach rechts ziehen (geht natürlich auch genau andersrum).
Anschließend das überflüssige Fett weggeschnitten, das Fleisch von beiden Seiten reichlich mit dem trockenen Rub bestreut und eine halbe Stunde einziehen lassen, bis der Rub schön angefeuchtet war und am Grillgut haftete.

Nachdem dies alles erledigt war, lief der Countdown: 3… 2… 1…

Phase 1
drei Stunden räuchern

Die Rippchen wurden nun auf dem Grillrost platziert – idealerweise komplett über der Tropfschale (je nach Anzahl der Leitern wären ein oder zwei Halter zum Senkrechtstellen sinnvoll; hierzu bietet sich der IKEA-Deckelhalter „Variera“ perfekt an).

Deckel drauf, drei Stunden abwarten!

Schon während dieser Zeit lag ein süßlich-fruchtiger Duft in der Luft. Nach Ablauf der Zeit kamen herrlich anmutende, rotbraune Ribs zum Vorschein.

 

Phase 2
zwei Stunden dämpfen

Die Ribs platzierte ich mit etwas Feingefühl (da sie schon gut weich waren) in einer Ofenform mit Rost, die ich mit einem halben Liter Apfelsaft gefüllt hatte (auch hier hat der schwedische Möbelriese mit dem „Koncis“ eine gute Wahl im Sortiment). Mit Alufolie habe ich das Ganze möglichst luftdicht umwickelt und anschließend wieder in der Kugel deponiert.

Deckel drauf, zwei Stunden abwarten!

Natürlich gelingt dieser Schritt auch ohne die Ofenform, wenn das Fleisch mit einem Schuss A-Saft direkt in Alufolie gewickelt wird – meiner Meinung nach gibt das aber eine Sauerei.

 

Phase 3
eine Stunde glasieren

Nun nahmen die Rippchen wieder direkt auf dem Rost Platz. Mit einer BBQ-Sauce und dem Silikon-Backpinsel meiner Zukünftigen bekamen die Spare Ribs ihren letzten Schliff.

Ich habe dazu meine Lieblingssauce mit etwas Ahornsirup (alternativ Honig) vermischt und leicht erhitzt und dann vollflächig die Fassaden der Rippchen-Schluchten bepinselt.

Deckel drauf, eine Stunde abwarten!

Was im Anschluss Nase und Gaumen erfreute, war wirklich herrlich. Sowohl Duft, als auch Geschmack und Konsistenz waren hervorragend. Die Mischung aus deftigem Fleisch, fruchtigem Raucharoma und süßlich-würziger Glasur war echt der Hammer und harmonierte perfekt.

Entgegen mancher Meinungen fand ich das Fleisch auf keinen Fall zu weich.
Trotz leichter Bissfestigkeit ging es ganz leicht vom Knochen.

Ein kleines Manko hatte das Fleisch an sich: ich hatte, wie eingangs erwähnt, „normale“ Bauch-Rippen gekauft. Diese hatten zum einen eine relativ dicke Fettschwarte, die ich weg parieren musste und zum anderen sind hier die Knorpel am oberen Ende noch dabei. Das nächste Mal werde ich nach US-Cuts (Baby Back Ribs oder St. Louis Cut Ribs) schauen.

Alles in allem haben sich die paar Zeigerumdrehungen Wartezeit und der Aufwand zum Vorbereiten mal so richtig gelohnt – auch meine Verlobte war mehr als begeistert.

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