Wie bereits berichtet, handelt es sich beim getesteten Produkt DEMA Räuchergrill „Oslo“ um einen der günstigsten Räuchergrills, wenn nicht sogar um DEN günstigsten.
Das Wetter an diesem Wochenende bot sich also an, das erste Mal im Jahr zu grillen. Und da habe ich meinen neuen Räuchergrill ausgepackt.
Im Folgenden beschreibe ich meine ersten Erfahrungen und Eindrücke.

Der Aufbau

Von der Firma DEMA wird empfohlen, den Grill zu zweit aufzubauen. Ich habe es allein probiert und es ist absolut kein Problem.

Eingesetztes Werkzeug: 1 Kreuzschlitz-Schraubenzieher, 1 kleine Rohrzange (meine Flachzange war nicht auffindbar).

Die Aufbauanleitung ist sehr sparsam bebildert, was mir anfangs einige Schwierigkeiten bereitete. Welche Schrauben sind genau gemeint? In welcher Richtung werden die Füße montiert? Was ist oben und was ist unten?

Nachdem klar war, welches Segment unten und welches oben hingehört und wie die Füße montiert werden, ging der Aufbau flott voran.
Größter Zeitfaktor war die Montage der Türchen, da man die Scharniere (2 Stück pro Tür) mit je 4 Schrauben befestigen muss. Außerdem geht aus der Aufbauanleitung nicht hervor, ob die Scharniere nach außen oder innen gehören. Entgegen der Darstellung auf den Fotos vom Hersteller, habe ich mich dazu entschieden, die Scharniere nach innen zu bauen, weils mir besser gefällt. Die Funktion der Türchen wird dadurch nicht beeinträchtigt. Vier Scharniere wurden benötigt, nur drei waren mitgeliefert worden. Ein Türchen konnte ich also nur mit einem Scharnier befestigen.

Einzelteile

Einzelteile

Alle Halterungen, Türchen und Griffe waren letztendlich montiert. Fehlte nur noch der Themometer im Deckel. In welches Loch dieser gehört war mir schnell klar. Rätselraten war bei der Befestigung des Thermometers angesagt. Mit viel Kraft konnte ich den mitgelieferten Federring (oder wie man den auch immer nennt) von hinten über den Thermometer drücken, sodass dieser fest im Deckel verankert war.
Fertig.

Die Qualität

Das Material macht auf mich einen guten Eindruck. Das Blech ist gleichmäßig Beschichtet aber sehr dünn. Auch die Kohlen- und Auffangschale ist relativ dünn. Bei hohen Temperaturen wird diese nicht lange halten und früher oder später durchglühen. Die Grillroste sind auch aus sehr dünnem Material gefertigt.
Aber insgesamt macht der Grill einen stabilen Eindruck und steht auch sehr stabil auf seinen drei Beinen.
Es ist klar, dass man für diesen Preis nicht das beste Material bekommt und dass der Grill nicht für die Ewigkeit gebaut ist.

Schade ist, dass ein Scharnier fehlt und der Thermometer offensichtlich defekt ist.

Die Inbetriebnahme

Kohlerost / -schale

Kohlerost / -schale

Mit meinem Anzündkamin war die erste Glut kein Problem. Die Glühenden Briketts werden auf den Kohlerost in der untersten Schale platziert. In die

nächsten Halterungen wird eine weitere Schale eingehängt. Hier muss Wasser eingefüllt werden. Ich habe ca. 500ml Wasser zugegeben. Der Rost auf der Wasserschale verhindert wohl, dass herabfallendes Grillgut im Wasser landet. Ganz oben wird der Grillrost eingehängt. Deckel drauf und Temperatur beobachten.

Wasser- und Auffangschale

Wasser- und Auffangschale

Nichts tut sich.

Die Skala des eingebauten Thermometers beginnt bei 50°C, die sollten doch eigentlich schnell erreicht sein.
Zur Überprüfung des Thermometers hatte ich eh meinen digitalen Fleichthermometer mit an der Feuerstelle. Das digitale Thermometer zeigte eine Temperatur von ca. 75°C an. Also war klar, der eingebaute Thermometer funktioniert nicht.

Grillrost

Grillrost

Auffällig war, dass die Temperatur nur langsam stieg und letztendlich bei ca. 90°C stagnierte.
Für den ersten Test hatte ich Spareribs vorbereitet. Diese müssen normalerweise zwischen 120 bis 150°C gegart werden. Bevor wir also nicht zu essen bekommen, entschied ich, die Spareribs gleich auf den Rost zu legen und die gewässerten Hickory-Räucherchips beizugeben.
Ich gab dem Räuchergrill erstmal eine Stunde Zeit um samt den Spareribs auf Temperatur zu kommen. Es rauchte schön und intensiv.

Räuchergrill in Betrieb

Räuchergrill in Betrieb

Auffällig beim Räuchern war, dass der Rauch aus allen Ritzen heraus kam. Ob das so OK ist kann ich nicht beurteilen. Irgendwo muss der Rauch ja schließlich raus.

Nach einer Stunde sank die Temperatur sogar auf unter 70°C. Ich wollte zur Rettung weitere Briketts zugeben, merkte dann aber schnell, dass keine Glut mehr da war.

Also: TEST ABGEBROCHEN und die Spareribs ab in den Backofen.

Ich gebe dem Räuchergrill noch eine zweite Chance und nehme das erste Versagen auf meine Kappe, weil ich vermutlich zu wenig Briketts am Anfang zugegeben habe.

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